Samstag, 24. Januar 2015

Die Heldenepik

Willkommen zu einem neuen Post. Heute geht es um die Heldenepik. Zuerst erkläre ich euch, was die Heldenepik ist und danach kommt noch ein Beispiel. Viel Spass!

Die Heldenepik 
Die Heldenepik ist eine der bekanntesten Gattungen der mittelalterlichen Textsorten. Sie wird auch Heldenepos oder Heldendichtung genannt. Ihren Ursprung ist auf das Heldenlied zurückzuführen, welches an Höfen von Sängern auswendig vorgetragen wurde.

 In der Heldenepik geht es , wie im Heldenlied, um eine heroische Figur, die ein Abenteuer erlebt. Die Geschichte wird in Strophen dargestellt. Heldendichtungen wurden meist mündlich überliefert, bis sie aufgeschrieben wurden. Darum ist auch selten ein Autor angegeben. Meistens haben sie auch einen historischen und/oder politischen Hintergrund

Reduktion
Die Reduktion ist auch ein charakteristisches Merkmal der Heldenepik. Es bedeutet, dass historische oder politische Geschehnisse auf menschliche Rührungen, wie Liebe, Hass, Rache, usw. zurückzuführen sind. In der Heldenepik werden sie auch oft auf diese reduziert. Ausserdem werden Emotionen zum Teil als Motive für historische oder politische Geschehnisse betrachtet.

Ein Beispiel dazu ist aus dem Nibelungenlied. Das Burgundische Reich geht unter, weil Kriemhild Rache nimmt, nachdem Hagen (einer der Burgunder) ihren Mann Siegfried eiskalt ermordet.

Assimilation
Auch die Assimilation ist ein Merkmal, welches in der Heldenepik oft vorkommt. Dabei werden zeitliche Abstände verringert, sodass ein "Heldenzeitalter" entsteht. Dabei wird es möglich, dass zum Beispiel Dietrich von Bern (Ostgotenkönig Theoderich der Grosse) und Attila in der gleichen Geschichte vorkommen, obwohl sie keine Zeitgenossen waren.

Das Nibelungenlied
Da auch schon die beiden Beispiele aus dem Nibelungenlied stammen, erzähle ich euch jetzt noch ein bisschen mehr aus einer der berühmtesten Heldenepen.

Der Protagonist des Nibelungenliedes ist Siegfried, der Drachentöter. Wie der Beiname sagt, tötet er einen Drachen, indessen Blut er danach badet. Darauf folgt, dass er eine Hornhaut bekommt , die keine Waffe durchstossen kann.
Er wird am Burgunderhof aufgenommen und möchte die Schwester des Königs Gunther, nämlich Kriemhild, heiraten. Das darf er erst, wenn er Gunther geholfen hat die wunderschöne und bärenstarke Prünhilt zur Gattin zu gewinnen. Prünhilt heiratet denjenigen, der es schafft sie im Speerwurf, Steinwurf und im Weitsprung zu besiegen. Diejenigen, die gegen sie verlieren, werden mitsamt ihren Gefolgsleuten geköpft und vor Prünhilts Burg aufgespiesst.
Gunther aber kann mit Hilfe von Siegfried und seiner Tarnkappe gewinnen. So bekommt Gunther Prünhilt und Siegfried Kriemhild.
Hagen, ein Gefolgsmann Gunthers, entlockt Kriemhilt ein Geheimniss, das zu Siegfrieds Tod führt. Hagen war Siegfried von Anfang an feindlich gesinnt. Er erfährt, dass Siegfried, während dieser im Drachenblut badete, ein Eichenblatt zwischen den Schulterblättern klebte. So tötet Hagen Siegfried während der Jagd, als er ihm einen Pfeil in seine verwundbare Stelle schiesst.
Kriemhild rächt sich während einem Festmahl mit den Burgundern. Sie verheiratet sich mit Etzel (Attila) und lässt 9000 unbewaffnete Ritter durch die Hunnen ermorden. Am Ende sind nur noch Gunther und Hagen übrig. Kriemhild tötet zuerst ihren Bruder Gunther und danach Hagen. Letzteren tötet sie mit seinem eigenen Schwert, welches wie sie bemerkt früher Siegfried gehörte.
Diese beiden Morde entfachen den Zorn des Waffenmeisters von Gunther und dieser tötet Kriemhild mit einem Schwertstreich.

Das ist der Anfang des Nibelungenliedes:

Mittelhochdeutsch
Hochdeutsch
Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen.

Ez wuohs in Burgonden ein vil edel magedîn,
daz in allen landen niht schœners mohte sîn,
Kriemhilt geheizen: si wart ein scœne wîp.
dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp.

Uns wurde in alten Erzählungen viel Wundersames gesagt
von ruhmreichen Helden, von großem Leid,
von Freuden, Festen, von Weinen und von Klagen,
vom Kampf kühner Recken sollt ihr nun Wunder hören sagen.

Es wuchs in Burgund ein sehr feines Mädchen heran,
das in allen Ländern kein schöneres sein konnte,
Kriemhild geheißen: Sie wurde eine schöne Frau.
Deswegen mussten viele Kämpfer ihr Leben verlieren.


Ich hoffe euch hat dieser Post gefallen. Lasst doch einen konstruktiven Kommentar da :).

Simon Schober

(Quellen: Wikipedia, http://mediaewiki.org/, http://digimittelalter.jimdo.com/)

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