Sonntag, 25. Januar 2015

Der Heilige Gral

Hallo zusammen

Dies ist mein letzter Post zu diesem Thema. Es geht heute um den Heiligen Gral. Ich möchte euch etwas über die Geschichte des Grals und danach noch etwas über sein Vorkommen früher und heute erzählen.

Geschichte
Der Heilige Gral
Die Geschichte des heiligen  Grals taucht in Europa gegen Ende des 12. Jahrhunderts nach Christus auf. Es ist nicht zweifelsfrei geklärt, was der Gral genau für ein Gegenstand ist. Es gibt jedoch zwei wahrscheinliche Dinge: Er könnte entweder ein Kelch oder ein Stein sein (z.B. der Stein der Weisen aus Harry Potter). Der Gralsmythos ist eigentlich ein Gemisch aus verschiedenen Sagen und Mythen, die aus dem Keltischen und dem Christlichen  stammen.  Ein keltischer Aspekt ist zum Beispiel das magische Trinkhorn. Wie der heilige Gral kann es sich auf Befehl auffüllen. Das kennen wir auch aus dem Märchen "Tischlein deck dich!". Neben dieser Fähigkeit hat der heilige Gral auch noch andere Zauberkräfte wie ewige Jugend für den Träger, eine lebenserhaltende Kraft und Wiedergeburts-Fähigkeiten des Phönix. Ausserdem ist er nur für Getaufte und Unwissende sichtbar. Ein christlicher Aspekt wäre, das der heilige Gral das Trinkgefäss war, aus welchem Jesus und seine Jünger am letzten Abendmahl tranken.

Der heilige Gral wird der Legende nach auf der Gralsburg bewacht. Diese Gralsburg wird auch "Munsalvaesche" genannt.  Es gibt einen Gralskönig und sogenannte "kuische". Das sind unverheiratete Männer und Frauen, welche den Gral bewachen. Andere Hüter des Grals sind die Gralsritter, auch "temlpleise" genannt. Obwohl nach dieser Gralsburg immer wieder gesucht wurde, hat man sie nie gefunden. Die Legende besagt, dass sie versteckt an einem Fluss oder See liege und das nur einer mit reinem Herzen sie sehen kann. Es werden immer wieder Spekulationen gemacht, wo diese Burg denn nun sein könnte. Hier sind einige Beispiele:
St. Michaels Mount in Cornwall

  • Winchester Castle: In der grossen Halle des Winchester Castle's ist an der Wand eine Abbildung, die  ziemlich sicher die Tafelrunde des Artus' zeigt.
  • St. Michaels Mount: Diese Burg liegt auf einer Insel im Südwesten Grossbritanniens.
  • Montsalvens: Diese Burg wurde in Betracht gezogen, weil sie sehr ähnlich tönt, wie Munsalvaesche. Sie liegt in der Schweiz, im Greyerzerland. 


Vorkommen
Der berühmteste Versroman in dem es um die Gralssuche geht, ist wahrscheinlich Wolfgang von Eschenbachs "Parzival". Es ist in Mittelhochdeutsch geschrieben und umfasst ca. 25'000 Verse. Daneben schreib auch Chrétien de Troyes ein Versroman über die Gralssuche mit dem Namen "Le conte du graal". Auch darin geht es um Parzival (in diesem Roman "Perceval"). Robert de Borons Buch über den heiligen Gral, erklärte eher die Herkunft des Gral, als es eine Geschichte seiner Suche beinhaltet. De Boron hat es mit christlichen Apsekten ausgestattet. Er vermutet, dass der heilige Gral eben jenes Trinkgefässes vom Abendmahl ist, wie ich oben schon erwähnte.

Doch auch in der heutigen Zeit ist der heilige Gral noch präsent. Ein bekanntes Beispiel ist "The Davinci Code - Sakrileg" mit Tom Hanks. Er speilt Robert Langdom, einen Symbologen der Harvard-Universität. Zusammen mit Audrey Tautou als Sophie Neveu erlebt er ein spannendes Abenteuer. Ob er den Gral findet oder nicht verrate ich euch nicht, dazu könnt ihr den Film selber schauen. Es lohnt sich!
Ein anderes Filmbeispiel ist "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug". Harrison Ford spielt Dr. Henry "Indiana" Jones, der sich auf die Suche nach dem Gral macht. Auch dieser Film ist sehr empfehlenswert.

Ich hoffe, euch hat dieser Post gefallen. Dieser war schon der Letzte zu diesem Thema. Wenn ihr noch Fragen oder sonstiges habt, meldet euch einfach bei mir unter sischober@kst.ch.

Simon Schober

(Quellen: Wikipedia, www.archeosofica.de, www.geniusloci.co.uk)

Samstag, 24. Januar 2015

Die Heldenepik

Willkommen zu einem neuen Post. Heute geht es um die Heldenepik. Zuerst erkläre ich euch, was die Heldenepik ist und danach kommt noch ein Beispiel. Viel Spass!

Die Heldenepik 
Die Heldenepik ist eine der bekanntesten Gattungen der mittelalterlichen Textsorten. Sie wird auch Heldenepos oder Heldendichtung genannt. Ihren Ursprung ist auf das Heldenlied zurückzuführen, welches an Höfen von Sängern auswendig vorgetragen wurde.

 In der Heldenepik geht es , wie im Heldenlied, um eine heroische Figur, die ein Abenteuer erlebt. Die Geschichte wird in Strophen dargestellt. Heldendichtungen wurden meist mündlich überliefert, bis sie aufgeschrieben wurden. Darum ist auch selten ein Autor angegeben. Meistens haben sie auch einen historischen und/oder politischen Hintergrund

Reduktion
Die Reduktion ist auch ein charakteristisches Merkmal der Heldenepik. Es bedeutet, dass historische oder politische Geschehnisse auf menschliche Rührungen, wie Liebe, Hass, Rache, usw. zurückzuführen sind. In der Heldenepik werden sie auch oft auf diese reduziert. Ausserdem werden Emotionen zum Teil als Motive für historische oder politische Geschehnisse betrachtet.

Ein Beispiel dazu ist aus dem Nibelungenlied. Das Burgundische Reich geht unter, weil Kriemhild Rache nimmt, nachdem Hagen (einer der Burgunder) ihren Mann Siegfried eiskalt ermordet.

Assimilation
Auch die Assimilation ist ein Merkmal, welches in der Heldenepik oft vorkommt. Dabei werden zeitliche Abstände verringert, sodass ein "Heldenzeitalter" entsteht. Dabei wird es möglich, dass zum Beispiel Dietrich von Bern (Ostgotenkönig Theoderich der Grosse) und Attila in der gleichen Geschichte vorkommen, obwohl sie keine Zeitgenossen waren.

Das Nibelungenlied
Da auch schon die beiden Beispiele aus dem Nibelungenlied stammen, erzähle ich euch jetzt noch ein bisschen mehr aus einer der berühmtesten Heldenepen.

Der Protagonist des Nibelungenliedes ist Siegfried, der Drachentöter. Wie der Beiname sagt, tötet er einen Drachen, indessen Blut er danach badet. Darauf folgt, dass er eine Hornhaut bekommt , die keine Waffe durchstossen kann.
Er wird am Burgunderhof aufgenommen und möchte die Schwester des Königs Gunther, nämlich Kriemhild, heiraten. Das darf er erst, wenn er Gunther geholfen hat die wunderschöne und bärenstarke Prünhilt zur Gattin zu gewinnen. Prünhilt heiratet denjenigen, der es schafft sie im Speerwurf, Steinwurf und im Weitsprung zu besiegen. Diejenigen, die gegen sie verlieren, werden mitsamt ihren Gefolgsleuten geköpft und vor Prünhilts Burg aufgespiesst.
Gunther aber kann mit Hilfe von Siegfried und seiner Tarnkappe gewinnen. So bekommt Gunther Prünhilt und Siegfried Kriemhild.
Hagen, ein Gefolgsmann Gunthers, entlockt Kriemhilt ein Geheimniss, das zu Siegfrieds Tod führt. Hagen war Siegfried von Anfang an feindlich gesinnt. Er erfährt, dass Siegfried, während dieser im Drachenblut badete, ein Eichenblatt zwischen den Schulterblättern klebte. So tötet Hagen Siegfried während der Jagd, als er ihm einen Pfeil in seine verwundbare Stelle schiesst.
Kriemhild rächt sich während einem Festmahl mit den Burgundern. Sie verheiratet sich mit Etzel (Attila) und lässt 9000 unbewaffnete Ritter durch die Hunnen ermorden. Am Ende sind nur noch Gunther und Hagen übrig. Kriemhild tötet zuerst ihren Bruder Gunther und danach Hagen. Letzteren tötet sie mit seinem eigenen Schwert, welches wie sie bemerkt früher Siegfried gehörte.
Diese beiden Morde entfachen den Zorn des Waffenmeisters von Gunther und dieser tötet Kriemhild mit einem Schwertstreich.

Das ist der Anfang des Nibelungenliedes:

Mittelhochdeutsch
Hochdeutsch
Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen.

Ez wuohs in Burgonden ein vil edel magedîn,
daz in allen landen niht schœners mohte sîn,
Kriemhilt geheizen: si wart ein scœne wîp.
dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp.

Uns wurde in alten Erzählungen viel Wundersames gesagt
von ruhmreichen Helden, von großem Leid,
von Freuden, Festen, von Weinen und von Klagen,
vom Kampf kühner Recken sollt ihr nun Wunder hören sagen.

Es wuchs in Burgund ein sehr feines Mädchen heran,
das in allen Ländern kein schöneres sein konnte,
Kriemhild geheißen: Sie wurde eine schöne Frau.
Deswegen mussten viele Kämpfer ihr Leben verlieren.


Ich hoffe euch hat dieser Post gefallen. Lasst doch einen konstruktiven Kommentar da :).

Simon Schober

(Quellen: Wikipedia, http://mediaewiki.org/, http://digimittelalter.jimdo.com/)

Gesprochenes Latein vs. literarisches Latein

Ich möchte euch in diesem Post erklären was der Unterschied zwischen dem gesprochenen Latein, auch Vulgärlatein genannt, und dem literarischen Latein ist. Ich denke, dass ist noch spannend, da das Italisch ja auch zu den Indogermanischen Sprachen gehört, die ich schon in einem Post erwähnte. 

Was ist "das Vulgärlatein"?
Das Vulgärlatein war sozusagen das "Mundart" der alten Römer.  Nur Römer mit Schulausbildung konnten das literarische Latein schreiben. Diejenigen, die das nicht konnten, mussten wahrscheinlich nach Gehör schreiben, also so, wie sie selber sprachen. Das Vulgärlatein war eigentlich das Latein des Volkes. 

Die Tochtersprachen des Vulgärlateins
Das römische Reich hatte seine grösste Ausdehung unter Kaiser Trajan. Er beherrschte das gesamte Mittelmeer, die Schweiz, Teile von Deutschland und Grossbritannien, Frankreich, Spanien  und sogar Teile Arabiens. In gewissen Teilen des römischen Reiches werden noch heute romanische Sprachen gesprochen. Dies sind zum Beispiel Französisch, Spanisch, Katalanisch oder Rätromanisch. Wegen der kolonialen Ausbreitung der Frühen Neuzeit werden romanische Sprachen auch vorallem in Afrika und Südamerika gesprochen. 

Rekonstruktion des Vulgärlateins 
Da es ja natürlich keine Sprachaufnahme aus dieser Zeit gibt, muss das Vulgärlatein aus Quellen erschlossen werden. Dazu wenden Sprachwissenschaftler gewisse Techniken an. Hier sind aber nur einige wenige:
Antikes Graffiti eines Gladiatoren
  •  Man verwendet Angaben von römischen Autoren über das Vulgärlatein. Ein Beispiel dazu ist Cicero mit „De oratore“ („über den Redner“). 
  •  Auch schon in der Antike  gab es Graffiti. Jedoch wurden sie meist in Stein eingemeisselt. Sie waren häufig in der Form von Karikaturen von Politikern oder anderen populären Personen. Da diese meist von weniger gebildeten Leuten stammten, hat es  auch dementsprechende Schreibfehler. Linguisten (Sprachwissenschaftler) nehmen an, dass diese Leute, wie oben schon erwähnt, nach Gehör geschrieben haben.   
  •  Aber auch literarische Werke, die absichtlich in gesprochenem Latein verfasst wurden, werden verwendet.
  • Auch Normabweichungen in Briefen werden zur Erschliessung des Vulgärlateins gebraucht.
Unterschiede
Zwischen dem gesprochenen Latein und dem literarischen Latein gab es eine Reihe markanter Unterschiede. 

Ein Unterschied war eine Veränderung des Vokabulars. Wahrscheinlich gab es diese Veränderungen weil es eher gehobene Worte für eine Sache gab und weniger gehobene. Das könnte zur Folge geahbt haben, dass es eben verschiedene Wörter für dasselbe Ding gibt. Hier sind einige Beispiele:

Literarisches Latein
Vulgär-Latein
Deutsch
sidus
stella
Stern
pulcher
bellus, formosus
schön
ferre
portare
tragen
ludere
iocare
spielen
res
causa
Sache
magnus
grandis
gross
equus
caballus
Pferd

Ein weiterer Unterschied war, dass die Aufteilung der Vokale in Lange und Kurze verschwand. Dadurch wurde die betonte Silbe eines Wortes im Vulgärlatein mehr betont als im klassischen Latein. 

Ein grosser Unterschied war, dass die Fälle (fast) verschwanden. Die klassischen Fallendungen, die jeder Lateinschüler lernen musste, wurden durch Präpositionen, wie de (von) oder ad (zu), ersetzt. Dies hatte zur Folge, dass man nur noch eine Kasus-Endung brauchte. Dies hielt sich auch in den heutigen romanischen Sprachen. Die einzige Ausanahme bildet das Rumänische.

Auch bei den Verben entwickelte sich ein Unterschied. Da Futur- und Perfektformen im Latein manchmal sehr ähnlich, um nicht zu sagen gleich, klangen,  wurde der Futur mit dem Hilfsverb habere gebildet. Das sah dann so aus:


Literarisches Latein
Vulgärlatein
Deutsch
amabo
amare habo
Ich werde lieben
amabis
amare habes
Du wirst lieben
amabit
amare habe
Er, sie, es wird lieben
amabimus
amare habemos
Wir werden lieben
amabitis
amare habetes
Ihr werdet lieben
amabunt
amare haben
Sie werden lieben



Ich hoffe euch hat dieser Post gefallen, auch wenn er nicht direkt mit der Literatur des Mittelalters zu tun hat. Lasst doch einen Kommentar mit konstruktiver Kritik da!
Simon Schober
(Quellen:  Wikipedia, www.pagan-forum.de, www.amphi-theatrum.de)

Montag, 19. Januar 2015

Eine Geschichte der deutschen Sprache


Die Geschichte beginnt mit der "indogermanischen Sprachfamilie". Diese fasst eine Gruppe von etwa 280 Sprachen zusammen, die ursprünglich zwischen Indien (Asien) und Island (Europa) gesprochen wurden und grammatische und lexikalische Ähnlichkeiten aufweisen. Indogermanisch muss schon vor der Bronzezeit, die in Europa um 1700 v. Chr. begann, gesprochen worden sein. Es wurde bei der ersten Lautverschiebung vom Germanischen abgelöst. Die indogermanischen Sprachen sprechen heute noch ungefähr drei Milliarden Muttersprachler. Damit ist die sie die sprecherreichste aller Sprachfamilien. Man kann die noch lebenden Sprachen in 10 verschiedene Gruppen einteilen, wie zum Beispiel Indisch, Iranisch, Griechisch oder Keltisch. Schriftliche Quellen bezeugen aber, dass es auch noch Sprachen gab, die keiner lebenden Sprache mehr zugeordnet werden können. Das sind zum Beispiel Hethitisch (Kleinasien), Pelasgisch (Griechenland) oder Makedonisch (antikes Makedonien).


Übersicht der Indogermanischen Sprachfamilie


Die Germanischen Sprachen
Diese Gruppe besteht aus 15 Sprachen mit rund 700 Millionen Sprechenden, wovon etwa 500 Millionen Muttersprachler sind. Beispiele für germanische Sprachen sind etwa Englisch, Deutsch oder auch Holländisch.  Ein deutlicher Unterschied zur  indogermanischen Sprachfamilie sind die germanischen Lautverschiebungen. Dabei handelt es sich um zwei historische Phänomene, bei denen gewisse Konsonanten durch andere ersetzt wurden. 
Die erste Lautverschiebung fand um ca. 500 v. Chr. statt. Sie stellt den Wechsel vom Indogermanischen zum Germanischen dar. Die  zweite Lautverschiebung  folgte 1250 Jahre darauf um etwa 750 n. Chr.  Sie bezeichnete den Übergang vom Germanischen zum (Alt-)Hochdeutschen.  Dieses war übrigens die „erste deutsche Sprache“. Neben den folgenden Beispielen gab es noch andere Konsonanten, die ersetzt wurden.

Indogermanisch
Germanisch
Hochdeutsch
p
f
f
t
þ (th)
d
k
h (ch)
h
b
p
ff / pf
d
t
ss / tz
g
k
hh / ch
dh
d
t

Die deutschen Sprachen
Das Althochdeutsche überdauerte etwa 300 Jahre und wurde um 1050 vom Mittelhochdeutschen abgelöst. Der grösste Unterschied dazwischen ist, dass beim Mittelhochdeutschen immer nur eine Silbe pro Wort betont wird. Dabei wird die betonte Silbe mit einer grossen Varianz ausgestattet, die die Nebensilben nicht haben. Im Althochdeutschen konnten die Vokale a, e, i, o und u in jeder Silbe eines Wortes vorkommen, was bedeutete das sich die Zunge sehr schnell bewegen musste.
Hier ein Textbeispiel

Althochdeutsch
Mittelhochdeutsch
Fater unseer, thu pist in himile. uuihi namun dinan.
qhueme rihhi din. uuerde uuillo diin […]
Vater unser, der dû in dem himel bist, geheileget sî dîn nam […]
zuo kum an unz das rîche dîn, dîn wille werde […]
Sehr wörtlich übersetzt:
‘Vater unser, du bist in Himmel. Weihe Namen deinen.
Komme Reich dein. Werde Wille dein.’
Sehr wörtlich übersetzt:
‘Vater unser, der du in dem Himmel bist, geheiliget sei dein Name.
Zukomme an uns das Reich dein, dein Wille werde.’

Dies waren Ausschnitte aus dem Vaterunser, von denen die althochdeutsche Fassung in der Stiftsbibliothek in St. Gallen vorhanden ist.

Das Mittelhochdeutsche überdauerte etwa bis 1350 n. Chr. und wurde dann vom Frühneuhochdeutschen abgelöst. Auch hier wurden gewisse Laute von anderen verdrängt. „sl“ wurde zum Beispiel zu „schl“ („slafen“ wird zu "schlafen"). Ein berühmter Text in Frühneuhochdeutsch ist die „Lutherbibel“ von 1545. 

Hier ein Ausschnitt:

Die Zehen gepot Gottes. 

Das Erste: DU solt kein andere Goetter haben neben mir.
Das Ander: Du solt den namen Gottes nicht vergeblich fueren.
Das Dritte: Du solt den feyertag heiligen.
Das Vierde: Du solt vater und mutter ehren.
Das Fuenfte: Du solt nicht toeuml;dten.
Das Sechste: Du solt nicht ehebrechen.
Das Siebende: Du solt nicht stelen.
Das Achte: Du solt kein falsch zeugnis reden widder deinen nehisten.
Das Neunde: Du solt nicht begeren deines nehisten haus.
Das Zehend: Du solt nicht begeren seines weibs, knecht,
magd, viech odder was sein ist.
[2. Mose 20, 3. 7 ff.]

Das Frühneuhochdeutsche blieb noch bis etwa 1650 n. Chr. Danach wurde es vom Neuhochdeutschen abgelöst, welches bis heute andauert.

Ich hoffe dieser Beitrag hat euch gefallen. Lasst doch konstruktive Kritik da, damit ich mich verbessern kann.

Simon Schober

(Quellen: Wikipedia, www.sprachlog.de , www.enominepatris.com,)

Mittwoch, 7. Januar 2015

Meine Ziele, Erwartungen und mein Vorwissen

Das Mittelalter war das Lieblingsbuch-Thema meiner Kindheit. Ich habe jedes Buch über das Mittelalter, was in der örtlichen Bibliothek zu finden war, mindestens einmal gelesen. Damals wollte ich noch sehnsüchtig in der Zeit von tapferen Rittern und schönen Prinzessinnen leben. Doch als das  Mittelalter im Geschichtsunterricht zum Thema kam, wurde klar, dass es wohl doch nicht so schön war in jener Zeit. Die Chancen ein edler Ritter seiner Majestät sondern ein Bauer zu werden,  waren hoch.

Die Wissenschaft rund ums Mittelalter, Mediävistik genannt, befasst sich mit der Epoche von 500 bis 1500 nach Christus. Es wird so genannt, da es die Zwischenzeit zwischen der "glorreichen Antike" und der Neuzeit darstellt. Das Ende des Mittelalters war die Renaissance, also die "Wiedergeburt" der Antike. Das Mittelalter wurde oftmals auch als millenium tenebrarum (das "Jahrtausend der Schatten") angesehen. Heute wird es eher als Gegenpol zur digitalisierten Welt betrachtet und eher geschätzt.

Doch zurück zu den Bauern. Sie waren meist arm und dem Lehnswesen unterworfen. Das Lehnswesen besteht aus Lehnsherrn, den Vasallen und den Untervasallen. Der Lehnsherr war meist der König. Dieser konnte sein Land den Adligen "leihen". Sie konnten das Land nun an Untervasallen "leihen". Diese waren die Bauern. Sie konnten das Land bewirtschaften und/oder Viehzucht darauf betreiben. Ausserdem bekamen sie von den Adligen Schutz bei einem Angriff. Doch das war nicht aus Goodwill. Sie mussten viele Abgaben entrichten und die Adligen liessen den Bauern häufig nur so viel, wie es gerade reichte.  Man nennt das System auch Feudalismus. Hier kann man sagen: Land ist Macht.

Nicht nur der König, sondern auch die Kirche war sehr mächtig. Sie war auch Lehnsherrin. Ausserdem waren Klöster Zentren des Wissens. Da praktisch nur Mönche lesen und schreiben konnten, waren sie verantwortlich dafür, Wissen niederzuschreiben. Doch die wichtigste Tätigkeit der Kirche war, die Leute davor zu bewahren in die Hölle zu kommen. Die Angst vor dem jüngsten Gericht war der Antrieb um der Kirche die sogenannten Ablassbriefe abzukaufen. Damit war einem der "Ablass aller Sünden" zugesichert.  Die Menschen unternahmen auch sehr kostenintensive Pilgerreisen, um zum Beispiel Reliquien von Heiligen zu sehen oder auch zu kaufen.  Das alles verschaffte manchen Geistlichen ein sehr hohes Vermögen, um ein viel angenehmeres Leben zu führen als mancher Bauer.

Wie ihr seht behandelten wir einige Themen des Mittelalters und auch die Literatur blieb unangetastet. Darum möchte ich einen möglichst vielfältigen Blog schreiben, der sowohl die Literatur von damals behandelt als den Einfluss den sie auf die heutige Zeit hat. Ich erhoffe mir von der Mittelalter-Literatur, dass sie mich unterhaltet. Ich möchte gefesselt werden von der Geschichte, auch wenn sie in einer anderen aber ähnlichen Sprache ist.  Ausserdem möchte ich mein Wissen und auch das vieler anderer mit meinem Blog erweitern.  Ich möchte mich auch fest mit der Artus-Sage auseinandersetzen. Das ist ein spannendes Thema und ich hoffe, dass es auch euch gefällt. Ausserdem möchte ich euch einen Einblick in die Geschichte der deutschen Sprache geben. Es gibt aber auch noch andere Themen, die mich interessieren und über die ihr hier vielleicht etwas lesen werdet, wie zum Beispiel die Heldenepik, Zaubersprüche aus dem Mittelalter oder etwas über den heiligen Gral.

Simon Schober